Mittwoch, 4. Dezember 2013

Die Dörfer sterben...



"Langweilig", "lahm", "öde": Das sind Worte, die man heute von den meisten der Jungendlichen zu hören bekommt, wenn es um das Thema Dorf geht. Dies sind Sichtweisen, die die Jugend schon von klein auf eingetrichtert bekommt.
Doch lebt man Werte wie Gemeinschaft, gegenseitige Hilfe, Vertrauen und Gesellschaft nirgendwo anders so, wie auf dem Dorf. Hier trägt jeder seinen Teil zur Gesellschaft bei. Sei es gegenseitiges Helfen auf dem eigenen Grundstück, gemeinschaftliches Pflegen der Grünanlagen oder Ausrichten von Veranstaltungen, um die Gemeinschaft in Geselligkeit zu festigen.
Hier gibt es keine Ghettobildung, keine "Gangs" und keine Parallelgesellschaften. Hier sagt man sich noch freundlich "Guten Morgen" oder "Guten Tag" und man versteht auch, was andere Mitbürger miteinander reden, wenn sie sprechen. Es gibt keine aufgezwungenen, fremdartigen Bräuche. Man lebt die eigene Kultur und muss keine fremden Probleme lösen. Hier raubt man keine alten Leute aus, sondern hilft ihnen. Hier dealen keine Kinder mit Drogen, sondern können noch unbeschwert im Wald oder auf der Straße miteinander spielen. Sie brauchen keinen Fernseher, um ihre Freizeit zu gestalten.
Auf dem Dorf trifft man sich abends in Garagen, Werkstätten oder Terrassen, um den Tag auszuwerten, Gemeinsam anstehende Probleme zu lösen oder einfach nur gesellig beieinander zu sitzen.
Hier wird keiner alleine gelassen. Hier ist das Leben noch lebenswert. Es sind gemeinschaftliche Werte, die es anzustreben gilt. Es gibt kein "ICH", es gibt nur ein "WIR".
Das anonyme Leben in der Stadt ist mittlerweile gerade dazu gemacht, die Leute zu Egoisten zu erziehen. Man versucht, sich keinen Ärger einzuhandeln und lebt sein Leben vor sich hin. Man traut sich abends nicht mehr auf die Straßen, weil Jugendgruppen aus Dummheit und Langerweile in den Gassen rumgammeln und nur darauf warten, dass Leute vorbei kommen, denen sie das Geld aus der Tasche ziehen können.
Arbeitslose werden in Kleinstwohnungen zusammen gepfercht, um möglichst viele Menschen auf kleinsten Raum unter zu bringen.
Nicht umsonst ist es das Ziel des Staates, die Dörfer aussterben zu lassen. Dort machen sich die Leute noch Gedanken über das, was in der Politik oder im Land geschieht. Hier lassen sich die Leute nicht den Mund verbieten und sind generell skeptisch gegenüber Fremden. Hier wird noch hinterfragt und diskutiert. Hier bleiben die Leute fit, weil sie selber noch anpacken müssen. Hier gibt es keine faulen, schlaffe und dumme Steuerzahler, die dabei helfen, die eigene Kultur schleichend gegen eine Fremde auszutauschen.
Auf dem Dorf werden noch alte Ideale großgeschrieben, die in den Städten schon fast ausgestorben sind, doch genau das spiegelt die deutsche Gesellschaft wieder, bzw. das, was davon noch übrig geblieben ist.

Um die Leute gefügig zu machen, wird darauf hingearbeitet, dass es die Leute in die Städte zieht. Dieser Plan geht leider auf und die Dörfer sterben zunehmend aus.

1 Kommentar:

  1. Es mag ein alter Beitrag sein, jedoch fühle ich mich genötigt zu Antworten.

    Erst mal vorweg: Ich bin - mehr oder weniger - in einem Kaff (ja, ich sage Kaff, Dorf ist ein zu nettes Wort dafür!) aufgewachsen, nachdem meine Eltern beschlossen haben mich kurz bevor ich in die Schule kam in eines zu verpflanzen! Ich gebe auch zu das ich es als Kind genossen habe einfach raus gehen zu können, an die Donau zu können (als guter Schwimmer hatten meine Eltern nie Sorge das ich ertrinken könnte - selbst wenn ich wirklich mal in den Fluss gefallen wäre, was mir aber nie passiert ist, wenn ich da drin war, dann wollte ich da auch rein!)

    Trotzdem muss ich für die Stadt Partei ergreifen!

    Warum? Die paar Jahre Kindheit gehen wirklich schnell vorbei und als Jugendlicher, junger Erwachsener (und auch als Erwachsener der den Absprung nicht geschafft hat - denn ich bin immer noch in diesem Kaff, während meine paar Freunde schon lange weg sind!) fühlt man sich in einem Kaff ohne funktionierenden Nahverkehr (Busse die nur unregelmäßig kommen bzw. oft Verspätung haben - oder gar zu früh kommen und nicht warten!) eingesperrt!

    Es gibt in einem Kaff nichts zu tun für einen Teenager, vor allem da man ja weder Führerschein noch Auto hat! Und dabei geht es mir gar nicht um eine Disko (ich hasse Diskos - zu laut und zu stickig, ganz zu schweigen davon das mir in so nem Etablissement echt das Flirten vergeht!), nein ein Kino, ein gepflegtes Lokal (keine Dorfkneipe...wobei sogar diese mittlerweile dicht ist! Genau wie der Arzt weg ist - kein Nachfolger nach dem Ruhestand des vorherigen Arztes!), ein Elektronikladen etc. das währen Dinge dich ich mir in dem Alter gewünscht hätte!

    Heute gehe ich noch einen Schritt weiter, kein Theater, keine Oper, keine Abendschule (würde gerne mein Fachabitur zu einem "normalen" erweitern!) etc. - Dörfer sind TOT und langweilig und sie versauen einem echt das Leben, vor allem wenn man sich durch Fehler in eine Sackgasse gefahren hat! In einer Stadt wäre das leichter zu kompensieren, dort kann einem geholfen werden! Hier auf dem Land? Pustekuchen!

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